Tutorial #01 - Anfang Binnengewässer

 


Hallo liebe Freunde,


hier ist wieder die AngelAgenturLanderer aus Fürstenwalde/Spree, Eisenbahnstraße 36 - Euer Angelgeräte Fachgeschäft.

Wir haben ja in den letzten Jahren viel aus Norwegen berichtet - vom Atlantik, von dicken Fischen, Lachs, Leng, Dorsch und Rotbarsch.

Wir dachten uns, wir sollte mal bei null starten. Es gibt viele Anfänger(innen), Kinder und Jugendliche, die das Angeln für sich entdecken. Aus diesem Grund haben wir uns einen schönen Binnensee im Land Brandenburg gesucht, ruhiges Wetter, wenig Wind, keine Sonne, gute Aufnahmebedingungen und erzählen Euch etwas über das Angeln.

Angelkarte Angelkarte

Zuvor muss man kurz über Verordnungen und Gesetze sprechen, die in deutschen Bundesländern sehr unterschiedlich sind. Generell ist es aber so, dass man einen Fischereischein und eine Angelkarte braucht sowie eine Fischereiabgabe leisten muss. In Brandenburg benötigt man laut Fischereiordnung einen Fischereischein, wenn man alles machen möchte, was erlaubt ist. Dazu gehören auch eine Nachweiskarte für die Fischereiabgabemarke (Kosten: 12 Euro o. 40 Euro über 5 Jahre sowie andere Sonderregelungen) und z.B. eine Jahresangelberechtigung vom Landesanglerverband Brandenburg e.V. für die damit verbundenen Gewässer (auch als Wochen- o. Tageskarte). Es gibt viele unterschiedliche Eigentümer und Pächter von Gewässern, die eigene Angelkarten ausgeben. Ihr solltet Euch vorher vor Ort oder in Eurem Angelgeschäft informieren, in der Regel wissen die Herrschaften Bescheid.


Angelgerätekasten Angelgerätekasten

Nun zum Angelequipment. Ich halte es für gut und wichtig, am Anfang einen Gerätekasten zu benutzen, in dem alles drin ist. Er hat einen festen Stand und kippt nicht. Er ist ähnlich einem Werkzeugkasten, den Ihr aber im Angelgeschäft kauft. Er ist speziell gebaut, um Eure Posen Haken, Kleinzeug und Angelgeräte sehr vorteilhaft unterzubringen, ohne alles durcheinander zu werfen. Solch ein Angelgerätekasten kostet zwischen 13 und 23 Euro, je nach Ausstattung.


Stippe Stippe

Für einen Anglerneuling kann es sehr vorteilhaft sein, erst mit einer Stippe oder Kopfrute (aus Hohlglas) zu beginnen und nicht gleich zu Rute (Kohlefaser) und Rolle zugreifen. Bei Hohlglas gibt es keine elektrischen Probleme, denn Kohlefaser leitet zum Beispiel sehr stark. Die Größe der Rute hängt von der Größe und des Gewichts des Anglers ab. Kinder brauchen kleine Ruten, Erwachsene Angler sollten mit einer Rute von 6 bis 7 m starten. In der Regel handelt es sich bei der Rute um eine Tele-Rute, die man ausfahren kann (Teleskoprute). Es gibt auch sogenannte Steckruten, die ich Anfängern jedoch nicht empfehle, u.a. weil sie ungünstig im Transport sind. Tele-Ruten könnt Ihr schon ab 10 bis 15 Euro erwerben.

Mit solch einer Tele-Rute könnte Ihr problemlos vom Steg aus angeln. Die Rute wird bestückt mit einer Gerätemontage, die es in vielen verschiedenen Variationen gibt. Die Montage enthält die Sehne, Blei, den Haken – das sogenannte Vorfach. Die Montage kann zum Beispiel 7 m lang sein. Je nach Rutenlänge, müsst Ihr Euch das zurechtschneiden, zum Bsp. auf 6 m. Die Montage befestigt Ihr dann an der Öse an Eurer Stippe. Solch eine Montage könnt Ihr ab ca. 3 Euro kaufen. Es ist ein fertiges, kleines, praktisches Set. Klemmt das Blei nach, prüft, ob der Haken richtig befestigt ist und schon kann es los gehen. Als Köder verwendet Ihr zum Beispiel eine Made, einen Wurm, Mais oder Teig.

Rute mit Rolle Rute mit Rolle

Alternativ zu der Stippe könnt Ihr auch eine Rute mit Rolle (Grundmontage) benutzen. In unserem Beispiel haben wir eine 2,70 m lange Teleskop-Rute verwendet. Die Montage an der Rute ist relativ einfach aufgebaut mit einer sogenannten Laufpose. Die Laufpose läuft an der monofilen Schnur entlang. In der Regel nimmt man eine Schnur mit einem 18er oder 20er Durchmesser. Die Tiefe stellt man an einem sogenannten Stopper ein. Die Pose läuft an der Schnur hoch. Fast am Ende der Schnur wird die Pose durch ein Blei (z.B. Birnen- oder Rundblei) austariert. Danach folgt das Vorfach, verbunden mit einem kleinen Wirbel und Einhänger. Am Ende des Vorfaches sitzt der kleine Haken, der Euren Fisch festhalten soll.

Es ist wichtig, die korrekte Tiefe heraus zu bekommen. Das ist eine Kleinigkeit. Ihr braucht dazu ein sogenanntes Lot. Das Lot wird an dem Haken befestigt. Das Lot zieht dann die gesamte Montage nach unten. Das gilt für Kopfruten/Stippen und Ruten mit Rollen. Ihr wisst dann ganz genau, in welcher Tiefe Ihr angelt. In der Regel sollte die Tiefe so eingestellt sein, dass Eure Pose ca. eine Hand breit unter der Wasseroberfläche zu stehen kommt. Diese Einstellung ist nie verkehrt, Sonderfälle gibt es immer. Sollte Eure Montage zu flach eingestellt sein, werdet Ihr Eure Pose nicht sehen, da sie zu weit unter Wasser ist.

Damit Ihr Euren gefangenen Fisch gut vom Haken lösen könnt, verwendet Ihr am besten nicht Eure Finger, sondern einen Hakenlöser oder eine Arterienklemme. Damit tut Ihr Euch und dem Fisch einen gefallen.


Hakenlöser


Arterienklemme


Angelhaken


Hakenlöser

Arterienklemme

Haken

Einhänger mir Wirbel Einhänger mir Wirbel

Wir verwenden Haken in der Größe 10, 12 oder 14. Das sind bekannte Größen. Je höher der Wert, umso kleiner ist der Haken. In unserem Beispiel verwenden wir die Größe 14 (0,14 Durchmessern und 100 cm lang – kann man immer bei Bedarf kürzen) und Größe 10 (0,18 Durchmesser und 50 cm lang). In einem Päckchen sind meistens 10 Haken enthalten. Bevor sie zum Einsatz kommen, solltet Ihr immer testen, ob die Wicklung hält. Die Hakenpäckchen gibt es ab 1,99 EUR.

Die Wirbel mit Einhänger, sogenannte Verbinder, in den üblichen Größen 14 bis 16, braucht Ihr, um Eure Montage und das Vorfach zu verbinden, an dem der Haken angebracht ist.

Spaltblei Spaltblei

Um die gesamte Montage auszutarieren, braucht Ihr in der Regel Spaltblei in den Gewichten von 0,2 g bis 1,0 g. Damit kann man die Posen sehr gut ausloten.


feststehende Posen


Laufpose


Laufpose



feststehende Posen

Laufpose

Laufpose

Knicklicht

In unserem Beispiel verwenden wir für die Kopfrute feststehende Posen und Laufposen für die Rute mit Rolle. Die Posen sollten ein Gewicht von 3-5 g haben, nicht mehr. Manche dieser Posen sind Knicklichtposen. Wie der Name schon sagt, kann man in die Pose ein Knicklicht tun, um die Pose auch bei Dunkelheit sehen zu können.

Kescher Kescher

Ist die Montage etwas schwerer, dann braucht Ihr auch Blei das schwerer ist. Dazu verwendet Ihr Lochblei. So spart Ihr Mengen an Spaltblei.

So habt Ihr dann eine fertige Montage hergestellt.

Wichtig ist auch, dass Ihr die Fische richtig versorgt. Fasst die Fische mit nassen Händen an und setzt sie ggf. zurück, wenn Ihr keinen Bedarf für den gefangenen Fisch habt. Das ist in Brandenburg erlaubt und kein Problem. Man muss also nicht jeden Gefangenen töten. Ganz im Gegenteil, will man den Fisch mitnehmen, ist es sinnvoll, einen Setzkescher mitzunehmen. Es gibt Kescher für den Steg oder für Boote, je nachdem ist die Aufhängung, die Größe und die Länge des Keschers eine andere (Preis 12 bis 15 Euro).

Unterfangkescher Unterfangkescher


Alternativ dazu könnt Ihr auch einen teleskopierbaren Unterfangkescher verwenden. Dieser ist sehr gut für den Transport geeignet und lässt sich platzsparend zusammenklappen. So könnt Ihr Euren gefangenen Fisch leicht aus dem Wasser holen.





Ich würde einfach mal sagen, das waren unsere Infos zum Video 1 - Anfang Binnengewässern. Freut Euch auf weitere Tutorials, in denen wir Euch ein paar Tipps geben. Ihr kennt ja meinen Slogan – Angelst du noch oder fängst du schon?! Und so wollen wir auch verbleiben. Einfach mal geistig darauf vorbereiten.

Bis dahin, Petri.

 

Euer Wolle

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